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REKLAME MUSEUM THANSTEIN
Aus Meyers Konversationslexikon 1909: Reklame (franz.) empfehlende Anzeige (Anpreisung), bei der im Unterschied von der einfachen Annonce die Anwendung mehr oder weniger schlau berechneter Mittel zur Erweckung des öffentlichen Interesses wesentlich ist. Trotz der Ausschreitungen des Reklamewesens und des Vorschubs, den es dem Schwindel leistet, ist es ein bedeutsames Kulturmoment unserer Zeit, eine Macht, die sowohl segensreich als auch verhängnisvoll ... ausgenutzt wird.
Das Wort "Reklame" ist ein Wort von gestern. Es stammt aus dem Wortschatz unserer Groß- und Urgroßeltern − also aus längst vergangenen Zeiten. Aus diesen Zeiten − etwa von 1900 bis 1950 − stammen auch unsere Exponate aus Email, Blech und Papier. Reklame war damals noch Kunst. In den 1920er- und 1930er Jahren nahmen sich Plakatkünstler der Gestaltung von Werbereklame an.
Die Bilder waren noch echte Handarbeit und sollten möglichst lange halten. In unserem kleinen Museum in Thanstein haben sie es geschafft, bis auf den heutigen Tag zu überleben.
Sie sollen uns allerdings nicht mehr zum Kauf eines Produkts verführen − die meisten gibt es ja schon längst nicht mehr −, sondern uns in die Zeit zurückführen, als Werbung noch Reklame hieß.
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Im Gegensatz zur heutigen Werbeindustrie, wo ständige Veränderungen und neue Konzepte gefragt sind, war es das Ziel der alten Reklame, dauerhafte Bilder zu präsentieren. Der sog. Markenartikel, der immer unverändert bleibt, war geboren. Durch diese ständige "Berieselung" bildeten sich Marken heraus, die synonym für das Produkt standen. So wurde u.a. Maggi mit Suppenwürze, Persil mit Waschpulver, Ata mit Scheuerpulver und Odol mit Mundwasser gleichgesetzt.
Die Email- und Blechschilder waren hauptsächlich an Scheunen, Bahnhöfen und an und in Tante-Emma-Läden angebracht. Man sprach damals abwertend von der sog. "Blechpest". In den 50er Jahren wurden sie durch Plastik-Schilder ersetzt, die es heute auch nicht mehr gibt. In unserem Museum haben wir schwerpunktsmäßig Email- und Blechschilder mit Reklame für Zigaretten, Lebensmittel, Haushalt, Waschpulver und Bier ausgestellt.
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BIERMUSEUM THANSTEIN
Bayern und Bier oder
Bier und Bayern – wie man die Schwerpunkte auch setzen will – ist eine jahrhundertalte wirtschaftliche und kulturelle Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.
Das kleine Biermuseum Thanstein im Altlandkreis Neunburg vorm Wald möchte dazu beitragen, dass diese gemeinsame Geschichte und mit ihr nicht zuletzt die vielen Klein- und Kleinstbrauereien in Vergessenheit geraten, auch wenn sie längst eines friedlichen Todes gestorben sind.
Als Geburtsstunde des bayerischen Biers in seiner heutigen Form gilbt das Reinheitsgebot von 1516. Bis heute ist das Bier im wahrsten Sinne das bayerischen Volksgetränk geblieben, auch wenn sich der Name, Präsentation, Promille usw. laufend verändert haben. Inzwischen sind – wie bekannt – durch den technischen Fortschritt die meisten Klein- und Kleinstbrauereien von der Landkarte verschwunden. Gleichwohl bleiben sie in der Erinnerung der vielen Bierfreunde erhalten. Der Besuch unseres kleinen Museums kann also durchaus eine kleine Entdeckungsreise in die Bierwelt der Vergangenheit sein.
BESICHTIGUNGEN
Das Museum kann nach vorheriger Anmeldung regelmäßig nachmittags
14 Uhr am ersten Sonntag im Monat kostenlos besichtigt werden.